Wer glaubt, Offboarding sei nur ein bürokratischer Akt, der liegt falsch. Ein guter Abschied ist mehr als nur die Rückgabe der Zutrittskarte und des Firmenlaptops. Es ist für beide Seiten die letzte Chance, einen positiven Eindruck zu hinterlassen und den gemeinsamen Weg auf einer wertschätzenden Ebene zu beenden, unabhängig von den Trennungsgründen.
Ein sorgfältig gestalteter Offboarding-Prozess bietet zahlreiche Vorteile: Er schützt die Arbeitgebermarke, sichert den Wissenstransfer und hält die Tür für eine mögliche erneute Zusammenarbeit offen. Ein gelungenes Offboarding geht weit über die reine Abwicklung formaler Angelegenheiten hinaus. Es ist eine Chance, Wertschätzung zu zeigen, Feedback einzuholen und die Beziehung zur ehemaligen Kollegin oder zum ehemaligen Kollegen gut zu beenden.
Nehmen wir an, ein langjähriger Kollege aus dem Marketing wechselt zum Wettbewerb, um sich dort weiterzuentwickeln. Oder umgekehrt: Ein Unternehmen muss sich aufgrund wirtschaftlicher Umstände von einer erfahrenen Entwicklerin trennen. In beiden Fällen ist es wichtig, den Abschied so zu gestalten, dass er für alle Beteiligten möglichst reibungslos verläuft.
Die Rolle der Führungskraft und des HR ist hierbei von zentraler Bedeutung. Führungskräfte sind verantwortlich dafür, dass der Abschied fair und respektvoll verläuft. HR-Abteilungen können einen strukturierten Offboarding-Prozess entwickeln und sicherstellen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend begleitet werden.
Konkret kann das bedeuten:
Ein persönliches und offenes Gespräch über die Gründe für den Abschied
Ein strukturiertes Exit-Interview
Individuelle Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung
Ausreichend Zeit für eine Übergabe mit einem klaren Ablaufplan, um Informationsverlust zu vermeiden und einen reibungslosen Übergang sicherzustellen
Anerkennung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit.
Offboarding ist weit mehr als ein organisatorischer Prozess – es ist eine Chance, Beziehungen nachhaltig positiv zu gestalten, Wissen im Unternehmen zu bewahren und eine starke Arbeitgebermarke zu stärken. Mit einem klar strukturierten und wertschätzenden Ansatz können Unternehmen nicht nur die Trennung harmonisch gestalten, sondern auch die Grundlage für mögliche zukünftige Zusammenarbeiten schaffen.